Im April beginnen Übungen und Brandversuche mit Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz
Wien (OTS) - Im Abstand von höchstens vier Jahren müssen in Tunnel, die länger als 500 Meter sind, Großübungen mit allen Einsatzorganisationen stattfinden. Alleine heuer stehen 26 derartige Übungen auf dem Programm, die von der ASFINAG organisiert und geleitet werden. Das Ziel dabei: Alle Einsatzkräfte sollen im Ernstfall genau über die Örtlichkeit und die Ausrüstung jener Tunnel Bescheid wissen, die in ihrem Einsatzgebiet liegen. "Damit dann, wenn es drauf ankommt, alles bestens funktioniert und keine Zeit verloren geht", sagt ASFINAG-Tunnelmanagerin Dagmar Jäger. Denn beim Einsatz nach einem Unfall oder gar Brand im Tunnel können Sekunden entscheidend sein.
Die Großübungen, bei denen Feuerwehren, Polizei und natürlich Rotes Kreuz sowie die jeweiligen Bezirkshauptmannschaften eingebunden sind, starten heuer bereits im April. Bei jeder Übung wird ein möglichst realistisches Szenario durchgespielt, teils mit insgesamt mehr als 200 Teilnehmern. Löschen, Bergen und Retten lautet dabei immer die Reihenfolge für die Einsatzorganisationen, die bei den Übungen neben der Alarmierungskette auch die Kommunikation untereinander und natürlich die zahlreichen Sicherheitseinrichtungen im Tunnel selbst testen können. Auch die jeweiligen Lüftungen werden ausgiebig getestet. Diese müssen bei Rauchentwicklung automatisch anspringen und den Rauch absaugen können (wie etwa im Plabutschtunnel bei Graz) oder die Tunnelröhre auslüften. Der jüngste Brandversuch im Plabutschtunnel im Vorjahr diente sogar als Anschauungsunterricht im Rahmen des Internationalen Tunnelkongresses der TU Graz.
Einen derartigen Brandversuch gibt es auch heuer wieder in der Steiermark. Am 21. April werden in den generalsanierten Tunnel Bruck und St. Ruprecht entsprechende Tests durchgeführt. In Kärnten finden die Brandversuche in der generalsanierten Nordumfahrung Klagenfurt im Mai statt.
Beübt werden heuer unter anderen auch der Kaisermühlentunnel auf der A 22 in Wien, der Tauerntunnel und der Oswaldibergtunnel in Kärnten, die Tunnel auf der neuen S 10 in Oberösterreich (Götschka, Neumarkt), die neue Unterflurtrasse St. Georgen auf der S 36 in der Obersteiermark, der Bosrucktunnel im Vollausbau, bereits im Mai die Tunnelkette auf der A 2 im Packabschnitt sowie der Citytunnel in Bregenz (A 14) und der Arlbergtunnel (S 16). Eine Übung in den gerade in Bau befindlichen neuen Röhren der Tunnelkette Klaus ist heuer ebenfalls vorgesehen. Alle Übungen finden abends ab zumeist 19 Uhr bis etwa Mitternacht statt, um den Verkehr so wenig wie möglich zu beeinflussen, da die Tunnel klarerweise gesperrt sein müssen.
Info-Kampagne "Augen auf im Tunnel" der ASFINAG
Derartige Einsatzübungen sind ein wesentlicher Bestandteil eines Sicherheitspaketes für Tunnel. Die Tunnelsicherheit hat für die ASFINAG höchste Priorität: Bis 2019 fließen 1,5 Milliarden Euro in die Verbesserung und Modernisierung der Tunnel im ASFINAG-Netz. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil von Verkehrssicherheitsprogrammen sind bewusstseinsbildende Maßnahmen. Bis etwa Mitte April sorgt daher die Informations-Kampagne "Augen auf im Tunnel" dafür, alle Autofahrer und Lkw-Lenker zu sensibilisieren, die wichtigsten Verhaltensregeln bei der Fahrt in und durch den Tunnel zu beachten. Tipps und Informationen zum Verhalten bei Unfällen im Tunnel gehören da genauso dazu wie Verkehrsinformationen oder die Gefahr von Wendemanövern oder Retourfahrten im Tunnel. Mit "Augen auf im Tunnel" kommen wir gemeinsam sicher an.
Mehr dazu erfahren Sie unter www.asfinag.at
Sicher durch den Tunnel? Die ASFINAG gibt im Video "Augen auf im Tunnel" wertvolle Tipps. Mehr dazu unter www.youtube.com/asfinagunterwegs .
Quelle: APA-OTS