FF Retz: Neues Wechseladefahrzeug WLFA-K

Katastrophenschutzfahrzeug übergeben

Bei der Firma MAN am Standort St. Pölten fand am 28.06.2016 ganztägig die Abnahme und Übergabe des neuen Retzer Wechselladefahrzeuges mit Allradantrieb und Kran (WLFA-K) statt. Zur Freude der Kameraden war auch Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner vor Ort, und konnte im Namen des NÖ Landesfeuerwehrverband dieses Katastrophenschutzfahrzeug übergeben.

Nach fast drei Jahren Planung, Besprechungen und finanziellen Abstimmungen war es am Dienstag, 28.06.2016 dann soweit: Von 8 Uhr bis 17 Uhr erhielten acht Kameraden der FF-Retz eine Einschulung auf das Fahrzeug und die verbaute Technik, weiters wurden sämtliche Zusatzgeräte und eine Dokumentation zum Fahrzeug übergeben. Erster Teil der Schulung war ein Vortrag der Firma MAN über die Feinheiten des Fahrgestells und die Anzeigen und Bedienelemente im Fahrerhaus, im zweiten Teil wurde von der Firma Kuhn Ladetechnik eine Einschulung auf die Krananlage und den Abrollkipper erteilt. Zum Abschluss standen noch praktische Übungen mit den Zusatzgeräten auf dem Programm.

Gegen 18:30 Uhr trafen die Kameraden dann in Retz ein, wo sie schon zahlreiche neugierigen Feuerwehrleuten und Privatpersonen erwartet wurden. In den nächsten Wochen stehen nun zahlreiche Schulungen für die Retzer Mannschaft auf dem Programm um mit dem Fahrzeug umgehen zu lernen.

Fahrgestell ist ein MAN TGS 28.400 6x4-4 BL. Das bedeutet, dass das Fahrzeug bei einem höchst zulässigen Gesamtgewicht von 28 Tonnen von einem 400PS Motor angetrieben wird und über einen Allradantrieb in einer speziellen Sperrenkonfiguration verfügt. Mit dem automatisierten Schaltgetriebe "Tipmatic" wird dem Fahrer das Schalten durch die vielen LKW-Gänge abgenommen, wodurch sich dieser mehr auf den Verkehr konzentrieren kann. Die ebenfalls verbaute Rückfahrkamera erleichtert außerdem Rangierarbeiten um ein Vielfaches.

Von der Firma Kuhn Ladetechnik stammt weiters die Krananlage, vom Typ Palfinger PK26002-EH-D mit einer Nennlast von 26 Metertonnen und fünf hydraulischen Ausschüben. In der Praxis bedeutet dies, dass das Fahrzeug bei 15m Ausladung noch 1.800kg heben kann (zum Vergleich: Das bisherige Kranfahrzeug hob bei 12m Ausladung ca. 600kg). Der Kran wurde mit einer Funkfernsteuerung und hydraulisch ausfahrbaren Stützen ausgeliefert, außerdem ist eine Kranseilwinde an der Anlage verbaut, die 56m Seil mitführt und maximal 2.500kg Zugkraft besitzt.

Der Abrollkipper vom Typ Palfinger T18A ist ein sogenannter "Schub-Knick"-Abrollkipper mit 18 Tonnen Nennlast. Das Schub-Knick-System ermöglicht beim Wechsel auf Containeraufbauten eine vergleichsweise niedrige Ladehöhe, was vor allem in engeren Hallen von Vorteil ist oder bei Lastverladungen auf Eisenbahnwaggons. Außerdem wurde mit dem Fahrzeug ein Planencontainer vom Katastrophenhilfsdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes mit ausgeliefert sowie etliche Zusatzgeräte wie ein hydraulischer Holzgreifer, eine hydraulische Schotterschaufel, ein Arbeitskorb und eine Palettengabel.

Um den Wechsellader auch den umliegenden Feuerwehren, Roten Kreuz und den Gemeindevertretern der Stadt Retz vorzustellen, wurden diese von Kommandant HBI Markus Leidenfrost zu einem Besichtigungstermin am Mittwoch Abend (20.07.2016) eingeladen. Die mehr als 50 Interessierten begrüßte Leidenfrost und erklärte kurz die Funktionen sowie die zukünftigen Aufgaben des Fahrzeuges. Er betonte auch die derzeit laufenden, intensiven Einschulungen auf das neue Gerät, welche aufgrund der nicht alltäglichen Ausmaße und umfangreichen Funktionen noch in den nächsten Monaten fortgesetzt werden.

Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Zaussinger berichtet, das das Wechselladefahrzeug nicht nur für das tägliche Einsatzgeschehen sondern auch in der überörtlichen Katastrophenhilfe ein wichtiger Baustein für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr ist. Weiters bedankte er sich bei den Kameraden der Feuerwehr Retz für die Bereitschaft sich intensiv mit dem Fahrzeug zu beschäftigen, da jederzeit vielfältige und verantwortungsvolle Aufgaben bewältigt werden müßten.

Bürgermeister Helmut Koch, Vizebürgermeister Alfred Kliegl sowie Stadt- und Gemeideräte informierten sich ebenfalls über das neue Fahrzeug und versuchten sich auch hinter dem Lenkrad. Auch die Kameraden der Nachbarfeuerwehren erkundigten sich über die Gerätschaften und führten einen angeregten Erfahrungsaustausch.

Der Öffentlichkeit wird das neue Fahrzeug am Retzer Weinlesefest Ende September präsentiert.

Quelle: FF Retz

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