Kaminbrand in der Rasing bei Mariazell

Am 9. Dezember um 23:39 Uhr ist es erneut zu einem Kaminbrand in der Gemeinde Mariazell gekommen. Diesmal im Ortsteil Rasing. Der Gebäudebesitzer bemerkte nach dem einheizen starken Rauchgeruch sowie leichten Funkenflug aus seinem Kamin kommen. Er alarmierte deshalb sofort über den Notruf 122 die Feuerwehr. Die Feuerwehr Mariazell ist mit 2 Fahrzeugen (TLFA 3000 & TLF 2000) sowie 16 Einsatzkräften zum Einsatzort ausgerückt.

Beim Eintreffen der Feuerwehr war vorerst kein Funkenflug mehr ersichtlich jedoch ganz leichter Ascheregen und starker Rauchgeruch. Der Kamin befand sich auf der Dachrückseite des Gebäudes und war von vorne schlecht einsehbar. Ein Feuerwehrmann begab sich deshalb zur Rückseite auf einen angrenzenden Hang um den Kaminkopf weiter zu beobachten. Mit einer Wärmebildkamera wurde der Verlauf des Kamins auf Hitze, Sprünge und Risse kontrolliert. Ein Trupp wurde in der Nähe der Heizungsanlage positioniert. Das Brennmaterial wurde sofort aus der Heizungsanlage geräumt. Der Rauchfangkehrer wurde inzwischen am Kaminkopf im Dachbodenbereich tätig und versuchte mit dem Kaminwerkzeug den Schornsteinzug offen zu halten. Der aufgequollene Ruß an der Kaminwand wurde vom Kaminkehrer abgeschlagen und von der Feuerwehr aus dem Kaminschacht ins Freie geräumt und gelöscht.

Der Einsatz konnte nach ca. 2 Stunden beendet werden. Es wurden zum Glück keine Personen verletzt. Durch das rechtzeitige alarmieren der Feuerwehr konnte auch ein größerer Sachschaden vermieden werden.

Am Einsatzort:

  • Feuerwehr Mariazell
  • Rauchfangkehrer
  • Exekutive

Wie entsteht ein Russbrand?

Bei einem Russbrand entzündet sich der am Kamin anhaftende Ruß (Glanzruß, Schmierruß) . Dieser Ruß entsteht dadurch, dass ständig Teer- und Wasserdämpfe von den Rauchgasen ausgeschieden werden und diese sich an der Kamin-Innenwand, besonders an kälteren Oberflächen im Bereich des Dachbodens und am Kaminkopf, über längere Zeit niederschlagen und ansammeln. Weil die Flammen nach oben aus dem Kamin schlagen spricht man Landläufig von einem Kaminbrand. Der Brand breitet sich sehr schnell im Kamininnern aus und es entstehen Temperaturen bis zu 1400°C. Funkenflug und Flammen aus dem Kamininneren können das Dach in Brand setzen bzw. durch die Strahlungshitze des Kamins kann es im Wohnraum zu einem Brand kommen.

Verhalten im Brandfall?

In keinem Fall versuchen, den Kaminbrand mit Wasser zu löschen!

Wasser verdampft bei Erhitzung und vergrößert hierdurch sein Volumen je nach Temperatur um mehr als das 1700-fache! Ein Eimer Wasser (10 Liter), ergibt bei Änderung des Aggregatzustandes (von flüssig in gasförmig) eine Volumenvergrößerung auf 17.000 Liter Dampf. Würde man versuchen, den Kaminbrand mit Wasser zu löschen, würde ein enormer Druck entstehen, der den Kamin explodieren lässt.

Richtig ist:

  • Ruhe bewahren, die Feuerwehr benachrichtigen.
  • Verständigen Sie – wenn möglich – Ihren zuständigen Rauchfangkehrer selbst.
  • Kontrollieren Sie alle Räume, durch welche der brennende Kamin verläuft, auf Rauch und Hitze.
  • Brennbare Gegenstände im Bereich des gesamten Kamins entfernen, d.h. Möbel und sonstige brennbare Gegenstände wegrücken und freien Zugang zu den oberen und unteren Kaminreinigungsverschlüssen schaffen.
  • Feuerlöscher bereit halten, den Kamin im gesamten Gebäude vom Keller bis zum Dachboden und auch von außen her beobachten und feuerfeste Gefäße für die Russentleerung bereitstellen.
  • Bei Rauchentwicklung im Gebäude verlassen Sie das Gebäude sofort.

Unter der Aufsicht der Feuerwehr und des zuständigen Rauchfangkehrers lässt man einen Kaminbrand in der Regel kontrolliert ausbrennen. Mit Hilfe der Wärmebildkamera wird ständig die Temperatur im und am Kamin gemessen und wenn nötig eingegriffen. Nach dem Brand kann möglicherweise der Kamin weiter verwendet werden, wenn keine großen Schäden am Kamin entstanden sind. Dies entscheidet jedoch der Rauchfangkehrer nach einer gründlichen Reinigung und Kontrolle.

Bericht: FM Christian SPROSEC / FF Mariazell

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