"Zimmerbrand in der Burgenlandstraße" war in der Nacht von Freitag auf Samstag um 22:41 Uhr auf den Pagern der Feuerwehrmitglieder in St.Pölten-Wagram zu lesen - gemäß Alarmplan "Brand 2" wurden sofort auch die Feuerwehren St.Pölten-Stadt und St.Pölten-Stattersdorf sowie der Rettungsdienst alarmiert.
Wenig später waren sieben Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatzort in der Nähe der Wagramer Kirche unterwegs; zwei Fahrzeuge von Arbeiter-Samariterbund und Rotem Kreuz wurden ebenso in Marsch gesetzt, da anfangs nicht klar war, ob sich noch Personen im Gebäude befinden.
Beim Brandobjekt handelte es sich um ein ebenerdiges Wohnhaus, das in zwei Wohneinheiten aufgeteilt war. Aufgrund einer offen stehenden Türe dazwischen wurden beide Wohneinheiten mit Brandrauch gefüllt und es mussten beide Bereiche durchsucht werden, um sicherzugehen, dass keine Personen im Gebäude sind.
Dazu wurde vom ersteintreffenden Tank 2 der FF St.Pölten-Wagram sofort ein Innenangriff mit der Schnellangriffsleitung unter Atemschutz vorbereitet. Vom zweiten Atemschutztrupp des Tank 1 Wagram wurde wenig später eine zweite Löschleitung in den hinteren Bereich des Wohnhauses vorgenommen. Die mittlerweile ebenso eingetroffenen Fahrzeuge der Nachbarfeuerwehren, Tank 2 und Leiter St.Pölten sowie Tank Stattersdorf stellten jeweils einen Rettungstrupp zur Sicherheit der eingesetzten Atemschutztrupps bzw. blieben in Bereitschaft vor Ort. Der Notarztwagen des Samariterbundes und ein Rettungstransportwagen des Roten Kreuzes waren ebenso vor Ort für die Versorgung eventueller eingeschlossener Personen. Da bald klar war, dass sich keine Personen mehr im Haus befinden, konnte der Notarztwagen und die Drehleiter aus dem Einsatz herausgelöst werden; der Rettungstransportwagen und die Löschfahrzeuge der Feuerwehren St.Pölten-Stadt und St.Pölten-Stattersdorf blieben am Einsatzort.
Die Atemschutztrupps löschten im Inneren des Wohnhauses die Glutnester ab - bei Eintreffen konnten kaum mehr offene Flammen entdeckt werden - und sorgten für eine Durchlüftung des Gebäudes unter Zuhilfenahme eines Druckbelüfters. Insgesamt wurden vier Atemschutztrupps von den Feuerwehren St.Pölten-Wagram und St.Pölten-Stadt in den Einsatz geschickt; ein weiterer Trupp der FF St.Pölten-Stadt und zwei Trupps der FF St.Pölten-Stattersdorf standen an der Einsatzstelle in Bereitschaft.
Nachdem absehbar war, dass die meiste Arbeit erledigt war, konnten alle Kräfte außer der FF St.Pölten-Wagram die Einsatzbereitschaft herstellen und den Einsatz beenden. Die Polizei war zwischenzeitlich mit Kriminalbeamten und Brandermittlern vor Ort, die versuchten, die Brandursache herauszufinden.
Rund eineinhalb Stunden nach der Alarmierung konnten auch die Wagramer Feuerwehrleute beginnen, die Gerätschaften abzubauen und die Einsatzbereitschaft herzustellen.
An ein Einrücken und eine baldige Nachtruhe war jedoch nicht zu denken: Der Einsatzleiter, Zugskommandant Markus Steininger, wurde telefonisch von der Bereichsalarmzentrale "Florian St.Pölten" über einen Folgeeinsatz in der Ottokar-Kernstockstraße verständigt. In einem Mehrfamilienwohnhaus tropfte es im 2. Stock von der Decke, der Nachbar im 3. Stock reagierte aber nicht bzw. war gar nicht zuhause.
Tank 1 Wagram fuhr zu dieser Einsatzadresse - gleich um die Ecke des ersten Einsatzes - und Tank 2 rückte ins Feuerwehrhaus ein, um Spezialwerkzeug für Türöffnungen an die zweite Einsatzadresse zu bringen. Über "Florian St.Pölten" wurde außerdem die Polizei angefordert. Wenig später war die Türe aufgebrochen und das Wassergebrechen behoben werden. Nach dem Einbauen eines Ersatzzylinders konnte auch dieser Einsatz beendet werden.
Im Feuerwehrhaus wurden anschließend noch die benutzten Schläuche gereinigt, leergeatmete Atemluftflaschen wieder befüllt und Atemschutzmasken gereinigt - gegen 2 Uhr früh konnte schließlich auch die FF St.Pölten-Wagram wieder "einsatzbereit" gemeldet werden.
Insgesamt standen drei freiwillige Feuerwehren mit sieben Fahrzeugen und 50 Mann sowie die Rettungsdienste mit zwei Fahrzeugen und neun Mann sowie die Polizei mit mehreren Fahrzeugen und 7 Mann im Einsatz.
Siehe auch: http://www.feuerwehr-wagram.at
Quelle: FF St. Pölten-Wagram, SB Andreas Scharnagl