Die Lage am Kamp bleibt angespannt: In Langenlois und Hadersdorf sind seit der Früh fünf Katastrophenhilfsdienst-Züge (KHD-Züge) im Einsatz. Der Pegel der Donau steigt im Rahmen der Prognosen. Der Zivilschutzalarm für Teile von Krems bleibt aufrecht. Die Behörde appelliert an die Eigenverantwortung der Bevölkerung.
In Krems blicken die Einsatzkräfte auf eine vergleichsweise ruhige Nacht zurück. Nachdem am späten Samstagabend für Teile des Kremser Stadtgebiets Zivilschutzalarm ausgelöst worden war, ging der Pegel des Krems-Flusses zwischen 1.00 und 6.00 Uhr zurück. Seit den frühen Morgenstunden verzeichnet der Führungsstab der Freiwilligen Feuerwehr Krems wieder ein leichtes Ansteigen des Wasserstandes. „Allerdings nicht mehr in dem Ausmaß und in der Geschwindigkeit, wie dies am Samstag der Fall war. Entwarnung kann freilich noch nicht gegeben werden“, sagt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Krems, Gerhard Urschler. Es finden nach wie vor Patrouillen statt, um rechtzeitig reagieren zu können.
Abseits der Hochwasserschutzmaßnahmen mussten seit Samstag 70 Unwetter- bzw. Sturmeinsätze abgewickelt werden: Verklausungen wurden beseitigt, Keller ausgepumpt oder umgestürzte Bäume entfernt. Zu einer gefährlichen Situation ist es im Stadtteil Egelsee gekommen: Während ein umgestürzter Baum beseitigt wurde, hat der Sturm einen zweiten Baum umgerissen. „Passiert ist zum Glück nichts. Wir appellieren aber an alle Einsatzkräfte, bei Sturmeinsätzen auf weitere umstürzende Bäume oder herabfallende Ziegel zu achten“, so Urschler.
Der Krisenstab der Stadt Krems appelliert an die Eigenverantwortung der Bevölkerung. „Derzeit ist die Lage stabil. Sollte sich die Situation durch neuerlich starke Niederschläge verschärfen, wird die Bevölkerung umgehend informiert“, heißt es. Der Kremser Stadtpark ist seit Samstag gesperrt.
Auf der Donau hat der Pegel Stein die Marke von 7,30 Metern überschritten. Der Treppelweg ist geflutet worden. „Wir haben also zeitgerecht reagiert“, sagt Feuerwehrkommandant Urschler. Die Sperre der B3 und die damit verbundene Ampelregeln Richtung Dürnstein bleiben aufrecht. Für die Feuerwehr macht das Hochwasser auf der Donau vorerst keine weiteren Maßnahmen notwendig.
In Langenlois ist der Kamp über die Ufer getreten. Ein Umspannwerk der Netz NÖ GmbH konnte über Nacht erfolgreich geschützt werden. Sieben Feuerwehren aus dem Bezirk Hollabrunn, die im Zuge eines KHD-Einsatzes alarmiert worden waren, errichteten einen 180 Meter langen mobilen Hochwasserschutz und brachten Tauchpumpen in Stellung.
In Langenlois und darüber hinaus in Hadersdorf werden auch heute wieder KHD-Züge im Einsatz sein. Konkret sind es fünf, die die örtlichen Einsatzkräfte dabei unterstützten, auf einer Gesamtlänge von 1.800 Metern mobile Flutsperren zu errichten. Dazu kommen weitere Objekt- und Siedlungssicherungsarbeiten statt.
Auch im Bezirk Krems verursachen Sturmböen immer wieder Schäden, der starke Regen führt zu Wassereintritten in Gebäuden und zahlreiche Straßensperren erschweren die Zufahrten zu den Einsatzstellen. Stand Sonntagvormittag waren im Bezirk Krems 29 eigene Feuerwehren und fünf KHD-Züge aus den Bezirken Gänserndorf, Scheibbs und Wiener Neustadt im Einsatz - umgerechnet 650 Feuerwehrleute mit 103 Fahrzeugen.