Dramatische Szenen haben sich am Nachmittag des 02.07.2009 in Gröbming abgespielt. Durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage ist ein Hang in bewohntem Gebiet in Beweung geraten und hatte eine Wasserleitung gekappt. Gegen 14 Uhr stellten die Bewohner von 2 Einfamilienwohnhäusern fest, dass kein Wasser mehr aus ihren Leitungen kommt. Als der Hang schließlich durch das Wasser aufgeweicht war, kam es zu der Katastrophe: Hangrutsch.
Eine Frau sucht auf dem betreffenden Hang gerade nach Hasenfutter, normalerweise hat Sie dazu ihre 3 Kinder dabei - nicht an diesem Tag. Als sich plötzlich die Bäume bewegen, denkt Sie, ihr sei schwindlig. Der Hund des Hauses hatte wohl schon gespürt, dass die Erde nachgab und meldet dies durch lautes Bellen. Als der Frau bewusst wird, daß der Hang, auf dem sie steht, ins Rutschen kommt, läuft sie zum Haus - in buchstäblich letzter Sekunde. Der gesamte Hang westlich des Wohnhauses donnert abwärts, in einem gewaltigen Ausmaß von etwa 80 Metern Länge und rund 15 Metern Breite. Der Hund kann sich nicht mehr in Sicherheit bringen und wird von den Massen mitgerissen und lebendig begraben.
Um 15:19 Uhr alarmiert die Frau über Notruf die Feuerwehr. Die Bezirksfeuerwehrzentrale Liezen löst für die Feuerwehr Gröbming Sirenenalarm aus. Die Einsatzkräfte unter ABI Gerd Bartl verständigen nach Erkunden der Lage und Absichern des Gefahrenbereiches die zuständigen Behörden und das Rote Kreuz. Die Einsatzkräfte des Roten Kreuz kümmern sich um die Frau mit ihren drei Kindern, welche sich vorsorglicherweise nun beim Nachbarn aufhalten.
In der Verlängerung der Abrisskante bildet sich ein etwa 20 Meter langer Riss im Boden, welcher von der Feuerwehr durch zwei Meßpunkte überwacht wird. Weiters decken die Feuerwehrkräfte mit Planen die Risse ab, um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern. Ein Einsatzstab, gebildet aus Feuerwehr, Bürgermeister und Bezirkshauptmannschaft beschließt, einen Geologen anzufordern. Nach Eintreffen desselben aus Salzburg kann jedoch keine Entwarnung gegeben werden. Bei neuerlichen Regenfällen würden weitere Teile des Hanges nachgeben. Daraufhin werden die Hausbewohner evakuiert und verbringen die darauffolgende Nacht auf der Dienststelle des Roten Kreuz Gröbming. Der Bezirks-Katastrophenzug hat zuvor eine provisorische Unterkunft dort installiert.
Während der Nachtstunden beobachteten die Einsatzkräfte der FF Gröbming den Hang und die Messpunkte weiter, in den Vormittagstunden schließlich setzte wieder Regen ein
Im Einsatz:
FF Gröbming mit LFB-A, MTF-A, LKW und 15 Mann
Abschnittsfeuerwehrkommandant
Bezirks-ÖA-Beauftragter
RK Gröbming und Stainach mit 2 RTW und Bezirks-KHD-Fahrzeug und 10 Mann
Bezirksrettungskommandant
Bezirks-ÖA-Beauftragter
Polizei Gröbming mit 1 Fzg und 2 Mann
Bürgermeister
Geologe aus Salzburg
BH Exp. Gröbming mit 1 Mann
Quelle: BFV Liezen / Schlüßlmayr