Die Freiwillige Feuerwehr Judendorf-Straßengel wurde am 08.08.2009 um 17:44 Uhr zu einer starken Rauchentwicklung Nähe der Schnellstraße L302 Richtung Graz-Raach alarmiert. Da zu dieser Zeit gerade das interne Sommergrillfest der FF Judendorf-Straßengel stattfand, rückten sofort 23 Feuerwehrmitglieder mit 4 Fahrzeugen zum Einsatzort aus. Einsatzleiter Hauptbrandinspektor Bernhard Konrad konnte bei der Anfahrt durch die starke Rauchsäule sofort feststellen, dass dieser Brand im Einsatzgebiet der Berufsfeuerwehr Graz ausgebrochen war.
Deshalb wurde sofort die Berufsfeuerwehr Graz über die Bezirksalarmzentrale Graz-Umgebung alarmiert. Am Einsatzort eingetroffen stand eine Holzhütte (ehemaliges ÖBB Gebäude) in Vollbrand. Der Brandherd konnte jedoch nur über die Südbahnstrecke der ÖBB bekämpft werden, und so veranlasste der Einsatzleiter beide Gleise der ÖBB sofort zu sperren, um mit den Löschangriff zu beginnen.
Am Einsatzort hatten jedoch die Einsatzkräfte mit der sehr stark frequentierten Landesstraße zu kämpfen, da das Verkehrsaufkommen die Arbeiten sehr beeinträchtigte. Weiters sammelten sich immer mehr Schaulustige auf dem gegenüberliegenden Radfahrweg. Dem Einsatzleiter war sofort klar, dass bei einem Brandübergriff auf dem angrenzenden Waldstück mehr Löschwasser benötigt wurde. Der nächste Hydrant wäre über 800 Meter entfernt gelegen und eine Wasserentnahme aus der Mur wäre ebenfalls nicht möglich gewesen. So wurden weitere Feuerwehren mit Tanklöschfahrzeuge (FF Gratwein und BTF Sappi) sowie weiters das Großtanklöschfahrzeug (GTLF) von der Berufsfeuerwehr Graz alarmiert.
Immer mehr Schaulustige versammelten sich auf der Straße und wunderten sich, warum eigentlich sehr viele Einsatzkräfte vor Ort sind, jedoch keine Löscharbeiten vorgenommen wurden. Grund dafür war, dass die ÖBB beide Eisenbahnlinien für die Einsatzkräfte erst freigeben mussten.
Die Berufsfeuerwehr sowie auch die Freiwillige Feuerwehr Graz rückten unter der Leitung von OBR DHI Karl Graßberger mit 4 Fahrzeugen zum Einsatzort aus. Somit wurde die Einsatzleitung offiziell an OBR Graßberger übergeben. Dennoch wurde die Einsatzleitung aus OBR Graßberger und HBI Konrad zusammen gesetzt, die nach der Freigabe der Bahngleise die Löscharbeiten mit vereinten Kräften begannen. Zusätzlich wurde auch mit der Wärmebildkamera der FF Judendorf-Straßengel nach möglichen Personen im Umkreis von mehreren Metern gesucht. Das Rote Kreuz traf ebenfalls mit mehreren Fahrzeugen am Einsatzort ein und stellte sofort eine Bereitschaft her.
In der Zwischenzeit übernahm die Polizei Graz die Verkehrsregelung. Wenige Zeit später wurde auch die Kriminalpolizei eingeschalten, um die Ermittlung des Brandausbruches bzw. auch wegen einer möglichen verbrannten Person aufzunehmen.
Der Brand breitete sich bereits auf die nahe gelegenen Bäume und Sträucher aus, dennoch konnten die Einsatzkräfte, die teilweise mit schwerem Atemschutz im Einsatz standen, das Feuer rasch unter Kontrolle bringen und nach wenigen Minuten löschen. Durch die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Berufsfeuerwehr Graz und den Freiwilligen Feuerwehren konnte Schlimmeres verhindert werden. Mit Rücksprache des ÖBB Einsatzleiters (Hr. Gugl) vor Ort wurde die Südbahnstrecke wieder freigegeben.
Im Einsatz standen:
BF Graz mit 3 Fahrzeugen 15 Mann
FF Graz mit 1 Fahrzeug und 3 Mann
FF Judendorf-Straßengel mit 4 Fahrzeuge und 23 Mann
FF Gratwein mit 1 Fahrzeug und 6 Mann
BTF Sappi mit 1 Fahrzeug und 5 Mann
Polizei Graz mit 1 Fahrzeug und 2 Mann
ÖRK mit 5 Fahrzeugen und 12 Mann
ÖBB mit 1 Fahrzeug und 1 Mann
Einsatzleiter BF Graz: OBR DHI Karl Graßberger (0316/8725858)
Einsatzleiter FF Judendorf: HBI Bernhard Konrad (0664/1600755)
Quelle: FF Judendorf-Straßengel