Inhalt:
Wien (OTS) - Seit Freitag, 31.05.2013 haben starke Regenfälle zu zahlreichen Überschwemmungen und Vermurungen geführt. Die Feuerwehren in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich sind seither mit kleineren und größeren Schadenslagen konfrontiert. Weiters wurden in den letzten Tagen Vorkehrungsmaßnahmen für die erwarteten Szenarien, wie das Erreichen der Spitzen der Durchflußmengen auf den betroffenen Gewässern wie insbesondere die Donau und der Inn getroffen.
Von West nach Ost
Beginnend von Westen nach Osten ist Österreich seit Tagen von ständigen Regenfällen betroffen. Durch die starken Niederschlagsmengen können die Böden das Wasser nicht mehr aufnehmen und dadurch kam es zu Rutschungen und Vermurungen bzw. werden weiterhin erwartet.
Kann man in Vorarlberg und Tirol bereits von einer Entspannung der Lage sprechen, so ist Salzburg und Oberösterreich noch immer stark betroffen. Die Feuerwehrkräfte in Salzburg werden mittlerweile von Kräften und Gerätschaften aus der Steiermark unterstützt. Hier sind seit 3.6.2013, 3 Uhr früh 10 Fahrzeuge mit 28 Mann mit Stromaggregaten und Hochleistungstauchpumpen aus den Bereichsfeuerwehrverbänden Deutschlandsberg, Weiz, Voitsberg und Radkersburg im Einsatz.
Oberösterreich ist mit rund 500 Feuerwehren und 3.500 freiwilligen Kräften im Einsatz. Der Schwerpunkt liegt bei den Sicherungsmaßnahmen sowie der Sicherstellung der Infrastruktur. Seit Samstag, 01.06.2013 stehen die Feuerwehren in den betroffenen Gebieten im Dauereinsatz.
Die Steiermark war gestern Sonntag, 02.06.2013 hauptsächlich im Gebiet des Ausseerlandes und des Ennstals betroffen. So waren am Sonntag 66 Feuerwehren mit 1.000 Mann tätig.
In Niederösterreich wurden in den letzten 3 Tagen entlang der Donau Vorkehrungsmaßnahmen, wie der Aufbau der mobilen Hochwasserschutzanlagen, der Schutz von Gebäuden gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung gesichert. Im Mostviertel kam es am Sonntag im Bezirk Amstetten zu Überflutungen in den Gemeinden St. Valentin und Aschbach. In der Nacht auf Montag brach bei Wallsee ein Damm, welcher von den Einsatzkräften mit Sandsäcken gehalten werden konnte. Gefährdete Objekte wurden vorsorglich evakuiert. Im Bezirk Melk sind die Einsatzkräfte zudem stark beschäftigt Maßnahmen in der bereits überfluteten Altstadt von Melk zu setzen. In Niederösterreich rechnet man mit einer Verschärfung der Situation entlang der Donau in den nächsten Tagen. So wird anhand der hydrografischen Prognosen mit der Erreichung der Spitze von Dienstag auf Mittwoch gerechnet.
Hohes Potential an Feuerwehreinsatzkräften in Österreich
Aufgrund des engmaschigen Netzes an Freiwilligen-, Betriebs- und Berufsfeuerwehren steht in ganz Österreich ein effektiver Katastrophenschutz zur Verfügung. Die Ortsfeuerwehr, welche rasch und effektiv die Erstmaßnahmen setzt, wir von überregional aufgestellten Katastrophenzügen für mittel- und langfristige Einsätze österreichweit unterstützt.
Einheiten aus nicht betroffenen Regionen bzw. Bundesländer, wie bspw. die südliche Steiermark, das südliche Niederösterreich, Burgenland und Kärnten stehen zur Ablöse bzw. verstärkten Unterstützung bereit. Damit zeigt sich gerade in einer Situation wie dieser, dass das Potential der 340.000 freiwillig engagierten Feuerwehrmitglieder in Österreich enorm ist.
Durch dieses flächendeckende System sind die derzeitigen Einsatzabläufe bewältigbar. Zu den lokalen Einsatzkräften unterstützen Einheiten der Katastrophenhilfsdienste derzeit die Kräfte in Salzburg, Niederösterreich und Bayern.
Dank an Einsatzkräfte und Unternehmen
Großer Dank gilt allen Einsatzkräften für ihr unermüdliches Engagement. Für diese Einsatzbereitschaft stellen sie ihre Freizeit und ihren Urlaub in den Dienst der Sache. Aber auch all jenen Arbeitgebern die unbürokratisch Feuerwehrmitglieder von ihren Dienst freistellen darf Dank ausgesprochen werden.
Nicht umsonst gibt es langjährige Forderungen von Seiten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, dass strategische Vorkehrungen und Maßnahmen getroffen werden, wie bspw. die Entgeltfortzahlung für im Einsatz befindliche Feuerwehrangehörige. "Diese Entschädigungsleistung durch den Staat an Betriebe würde helfen, die Verfügbarkeit ehrenamtlicher Mitglieder dauerhaft abzusichern und hilft ungemein, finanzielle Belastungen für Arbeitgeber abzufedern", betont der Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Albert Kern.
Zudem ist Präsident Kern stolz, so viele hoch engagierte und motivierte freiwillige Feuerwehrkräfte in ganz Österreich zur Verfügung zu haben, die bereits seit Tagen motiviert und gezielt ihre Arbeit leisten.
Quelle: APA-OTS