FF Neusiedl am See: Weitgereister Feuerwehrbesuch aus Südkorea

Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Neusiedl am See staunte nicht schlecht, als vor einigen Wochen eine Email im Posteingang einlangte, in der ein tschechisches Reisebüro den Besuch einer Feuerwehr-Delegation aus Südkorea ankündigte. Umso erfreuter erwartete der Feuerwehrkommandant-Stellvertreter HBI Roman Kalinka die Ankunft der Delegation, die eine Länderreise im Zuge der Eröffnung eines Feuerwehrmuseums in ihrer Heimat antrat.

Am Donnerstag, den 13. Juni 2024, konnte die 20-köpfige Delegation aus Südkorea, genauer aus der Provinz Gyeonggi-do im Nordwesten des Landes, im Feuerwehrhaus Neusiedl am See begrüßt werden. Das tschechische Reisebüro organisierte den Aufenthalt in Österreich und auch noch in anderen Ländern. Auch eine Dolmetscherin war anwesend, um die gegenseitige Kommunikation zu unterstützen.

Die Provinz hat etwa 14 Mio. Einwohner bei einer Fläche von rund 10.200 km² (im Vergleich dazu: das Burgenland hat rund 293.000 Einwohner bei knapp 4.000 km²). Für die Region stehen rund 22.000 Feuerwehrleute im Dienst. (Das Burgenland allein hat über 18.000 Feuerwehrmitglieder und ganz Österreich rund 354.000 Feuerwehrleute bei rund 9 Mio. Einwohnern!) Trotz oder wahrscheinlich gerade wegen dieser scheinbar großen Gegensätze war das gegenseitige Interesse groß.

Die südkoreanischen Gäste waren sehr beeindruckt vom österreichischen Freiwilligensystem der Feuerwehren, das für sie nahezu unvorstellbar ist. Viele Diskussionen drehten sich vor allem um die Frage nach dem "WARUM?".

  • Warum gibt es so viele Feuerwehrleute, die noch dazu nicht bezahlt werden?
  • Warum können Feuerwehrleute von ihren Jobs weg, um einen Einsatz zu erledigen?
  • Warum oder auch wie sind Job, Familie und Feuerwehr vereinbar?

"Ganz verblüfft waren die Gäste über die Tatsache, dass wir uns untereinander mit den Vornamen ansprechen und es scheinbar keinen Unterschied zwischen den Dienstgraden gibt. In Südkorea wird die durch Dienstgrade abgebildete Hierarchie auch in der Ansprache und im Umgang untereinander sehr strikt eingehalten. Die Unterschiede in der Ausstattung und Ausrüstung im Feuerwehrdienst war ebenso ein Highlight, wobei die Mitglieder der Delegation beim Rundgang durchs Feuerwehrhaus selbst Hand an unsere Gerätschaften anlegen konnten", berichtet der Kommandant-Stellvertreter.

Der Feuerwehr Neusiedl am See war es eine große Ehre, die eigene Feuerwehr und das österreichische Feuerwehrwesen so weit gereisten Gästen vorstellen zu dürfen. Als Dank für die Gastfreundschaft und zur Erinnerung wurden zum Abschluss noch Präsente überreicht.

Quelle: FF Neusiedl am See, HBI Ing. Markus Scharinger, Pressedienst

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