Seit kurz nach Mitternacht kämpfen Seite an Seite die Grazer Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr und die Betriebsfeuerwehr Andritz AG gegen die enormen Wassermassen. Insgesamt sind 150 Mann mit ihrem gesamten Fuhrpark und Gerätschaften im Einsatz, bis alle Keller und Tiefgaragen wieder trocken gelegt sind, wird es noch einige Tage dauern. Die Wetterprognose stimmt die Einsatzkräfte jedoch zuversichtlich, es werden keine weiteren Regenfälle erwartet.
Seit Mitternacht steht die Grazer Feuerwehr im Dauereinsatz, mehr als 150 Mann sind im Einsatz um gegen die enormen Wassermassen anzukämpfen. Vor allem der Grazer Norden ist betroffen (Lageplan anbei). Der Schöckelbach stieg innerhalb weniger Minuten um 60cm an, die Flutwelle durchbrach die bereits von der Feuerwehr Graz im Vorfeld positionierten Sandsackwälle, daher wurden die bereits mehrmals betroffenen Gebiete Gottlieb-Remschmidt-Gasse, Geißlergasse, Haberlandtweg und Zelinkagasse heute Nacht neuerlich überflutet.
Mit LKWs im Pendelverkehr wurden hunderte Sandsäcke nach Andritz geschafft, um die Kräfte sowie die Bevölkerung damit zu versorgen und gegen die Wassermassen anzukämpfen. "Betroffen sind mehr als 60 Alarmadressen, die seit den Nachtstunden von den eingesetzten Kräften abgearbeitet werden", bilanziert Einsatzleiter BOK Ing.Ingo Mayer nach den ersten Stunden. "Zurzeit stehen noch 40 Alarmadressen auf der Warteliste, die Pumparbeiten und notwendigen Einsatznachbereitungen werden uns noch sicherlich bis morgen Sonntag beschäftigen!", fasst Einsatzleiter OBR Ing. Heimo Krajnc die Tätigkeit seiner Mannschaft für den heutigen Tag zusammen.
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl machte sich selbst um 4 Uhr früh gemeinsam mit dem Bezirksfeuerwehrkommandanten Branddirektor Dr. Otto Meisenberger, dem Einsatzdirektor DHI Karl Graßberger sowie dem Einsatzleiter Ing.Ingo Mayer ein Bild der Lage. Bei den Peneffgründen musste eine mobile Hochwassersperre errichtet werden. Die übrigen Teile der Stadt kamen glimpflich davon. Zur Stunde kontrolliert die Grazer Berufsfeuerwehr sämtliche neuralgischen Punkte anderer gefährdeter Bäche, um bei Bedarf einzugreifen und etwaige Verklausungen zu verhindern.
Eingesetzte Kräfte:
Berufsfeuerwehr Graz
Freiwillige Feuerwehr Graz
Betriebsfeuerwehr Andritz AG
Gesamt: 150 Mann, ca. 650 Mannstunden (derzeit 09:52h)
10:00h: Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl hat aufgrund der Situation im Norden von Graz Katastrophenalarm ausgerufen, um unbürokratische Erstmaßnahmen treffen zu können. Die Abteilung Feuerwehr und Katastrophenschutz hat im Auftrag des Bürgermeisters Ersatzquartiere organisiert, die ab sofort zur Verfügung stehen. Besonders betroffene Familien, welche durch den Wassereinbruch nicht mehr ihre Wohnungen benützen können, erhalten weitere Informationen beim Katastrophenschutzreferenten der Stadt Graz, Helmut Nestler, unter 0664/8334509 oder in der Brandmeldezentrale der Grazer Berufsfeuerwehr unter 0316/872-5858.
13:30h: Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und Einsatzleiter OBR Ing. Heimo Krajnc besprechen zur Zeit die Lage des Unwettereinsatzes in der Zentrale der Grazer Berufsfeuerwehr am Lendplatz. Zwischenzeitlich gab es zusätzlich zu den seit Mitternacht dauernden Pumparbeiten einen Zimmerbrand in der Raiffeisenstraße (7. Bezirk / Liebenau) von den Kräften der Berufsfeuerwehr zu bewältigen. "Durch das rasche Eingreifen konnte Schlimmeres verhindert werden und der Brand in kürzester Zeit gelöscht werden!", so der diensthabende Offizier OBR Ing. Krajnc. "Zur Zeit sind noch 25 Alarmadressen im Bezirk Andritz unerledigt, unsere Kräfte sind mobilisiert und werden früher als erwartet die Einsätze abgearbeitet haben!".
Einsatzdirektor OBR DHI Karl Graßberger macht sich zur Zeit einen Überblick vor Ort im betroffenen Bezirk Andritz, um gemeinsam mit der Einsatzleitung die nächsten Maßnahmen zu planen und notwendige Prioritäten festzulegen.
Die Abteilung Katastrophenschutz der Stadt Graz hat im Auftrag des Bürgermeisters mittlerweile sieben betroffene Familien im Hotel Novapark unterbringen können. Die Häuser bzw. Wohnung dieser Familien sind durch das Eindringen enormer Wassermassen zurzeit nicht bewohnbar und mussten aus Sicherheitsgründen verlassen werden.
Quelle: FW Graz
FF Graz
Berufsfeuerwehr Graz