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Suchaktion bei strömenden Regen
Am 18. März 2024 übten die Bergrettung Mondseeland und die Abschnittsdrohnengruppe mit den Drohnen aus Oberwang, Oberhofen und Sankt Lorenz gemeinsam. Die Übungsannahme lautete: „Mehrere Personen sind nach einem Event im Bereich Sägewerk Achort am Mondsee abgängig.“
Insgesamt waren sieben Personen im Umkreis von maximal einem Kilometer von der Eventlocation versteckt worden. Während der Übung setzte starker Regen ein und durchnässte Suchteams und die vermissten Personen. Die Suche nach den Personen erfolgte mit Drohnen der Feuerwehr und Stöberhunden der Bergrettung. Der Einsatz von Suchtrupps wurde in dieser Übung auf Bergrettungsteams und Mitglieder der Drohnengruppe beschränkt. Diese Suchtrupps wurden gezielt beim Auffinden einer Wärmesignatur im Suchgebiet ausgesandt, um zu prüfen, ob es sich dabei um eine vermisste Person handelt.
Die Bergrettungsteams wurden bei der Suche von 3 Suchhunden unterstützt, die in einem zugewiesenen – stark mit Gestrüpp und Bäumen verwachsenen - Gebiet nach den vermissten Personen suchten. Aufgrund der starken Regenfälle wurden nach dem Finden von drei Personen die Übung nach knapp 1,5 Stunden beendet.
Als Übungsziele wurden folgende Punkte definiert und abgearbeitet:
- Übermittlung von Standortinformationen von Drohnen an Suchtrupps (GPS oder Anzeige von Fundstellen mit Scheinwerfer)
- Verprobung des neuen Einsatzleitsystems der Bergrettung
- Zusammenarbeit Drohnengruppe und Suchhunde
- Einsatzorganisationsübergreifende Kommunikation
- Festlegung idealer Drohnenstart- und landepunkte
- Großflächige Suchgebiete abfliegen – Zeitliche Abschätzung
- Verprobung des vordefinierten Einsatzplans
- Abstimmung der Einsatzmöglichkeiten von Stöberhunden und Mantrailern (Personenspürhunden)
- Vorstellung der Verwendungsmöglichkeiten der Drohnen (Wärmebild, Scheinwerfer)
Der Lorenzer Kommandant Manfred Kerschbaumer betonte die Notwendigkeit für den raschen Start einer umfassenden Suchaktion: „Nachdem die Eventlocation nahe am Ufer des Mondsees liegt, der Golfplatz mit mehreren kleineren und einem großen See ebenfalls angrenzt und die Fuschler Ache durch das Gebiet läuft, ist es sehr wichtig schnell die Wiesen, Felder und Wälder vor diesen Gefahrenbereichen abzusuchen, um ein Ertrinken von abgängigen Personen möglichst zu verhindern.“
Nachdem es im Bereich der Eventlocation Sägewerk in der Vergangenheit immer wieder zu Personensuchen gekommen ist, hat die Feuerwehr Sankt Lorenz und die Abschnittsdrohnengruppe einen Einsatzplan mit vordefinierten Suchgebieten für Suchtrupps, Drohnen und Suchhunden ausgearbeitet. Die Erkenntnisse der Praxisübung werden in den Einsatzplan eingearbeitet. Der Einsatzplan wird für etwaige Personensuchen unter Leitung der Polizei vor allem für die alarmierten Feuerwehrkräfte (Suchtrupps, Drohnen) vorbereitet.
Der Leiter der Feuerwehrdrohnengruppe Christian Stoxreiter erklärte den Vorteil des erarbeiteten Einsatzplans: „Ziel des Einsatzplans ist es, die klassische Chaosphase – in diesem Fall das Eintreffen von über 100 Feuerwehrleuten innerhalb von wenigen Minuten - auf ein Minimum zu verkürzen und eine lange Wartezeit der eintreffenden Kräfte auf eine Suchgebietszuweisung zu vermeiden.“
Der Ortstellenleiter der Bergrettung Andreas Widlroither zeigte sich erfreute über die sehr gute Zusammenarbeit: „Die professionelle Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Bergrettung und vor allem das persönliche Kennenlernen im Rahmen derartiger Übungen stellt die beste Einsatzvorbereitung dar!“
Quelle: C. Stoxreiter, AFKDO Mondsee