Inhalt:
Katastrophenszenario mit zwei Karambolagen und brennendem Lkw mitten im Tunnel
Klagenfurt (OTS) - Ein Lkw gerät im Katschbergtunnel in Fahrtrichtung Salzburg ins Schleudern und stellt sich quer, ein nachfolgender Pkw ist zu knapp dran und kann daher nicht mehr rechtzeitig bremsen, es kommt zur Kollision, die Fahrzeuge beginnen zu brennen und in Folge knapp dahinter kommt es zu einer Karambolage von vier weiteren Pkw.
Das ist das Szenario, mit dem morgen, Freitagabend, etwa 200 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehren, Rotes Kreuz, Behörden und ASFINAG konfrontiert sein werden. Zum Glück ist es nur eine Übung, die allerdings in Echtzeit läuft. Ziel ist es zu eruieren, wie Alarmierungskette und Zusammenarbeit funktionieren und wie viel Zeit die einzelnen Organisationen benötigen, um vor Ort einsatzbereit zu sein - denn im Ernstfall zählt jede Minute.
Vorbereitet wird diese Szenerie in Fahrtrichtung Salzburg ab 20 Uhr abends, der Tunnel muss dafür gesperrt werden, in Folge auch die Fahrtrichtung Villach ab 20.45 Uhr, weil die "Verletzten" über die Querschläge und die zweite nicht verrauchte Tunnelröhre geborgen werden.
Und um Punkt 21 Uhr geht es los - bei der ASFINAG-Überwachungszentrale St. Michael geht der Alarm ein, weil ein Unfallbeteiligter im Tunnel die nächstgelegene Notrufeinrichtungen betätigte.
Einsatz mit schwerem Atemschutzgerät
Danach sollte alles wie am Schnürchen laufen. Die ASFINAG-Überwachungszentrale schaltet den Tunnel auf "Rot" und hält damit den Verkehr an. Zugleich werden alle Einsatzorganisationen der Umgebung alarmiert, darunter auch die Feuerwehr mit schwerem Atemschutzgerät ...
An der Übung beteiligt sind die Feuerwehren von Rennweg, St. Peter/O., Gmünd, Spittal, St. Michael, Eisentratten und Trebesing, Das Rote Kreuz von Spittal und Lungau, Einsatzkräfte von Polizei und ASFINAG sowie die zuständigen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften Tamsweg und Spittal. Zwei Einsatzleitungen werden eingerichtet - eine im Krisenraum der Autobahnmeisterei St. Michael, die zweite vor Ort im ASFINAG-Betriebsgebäude am Südportal des Tunnels. Insgesamt werden knapp 220 Personen den Ernstfall üben. Darunter auch zehn so genannte Figuranten von Feuerwehr und Rotem Kreuz, die als "Verletzte" entsprechend geschminkt und dann wie im Ernstfall "gerettet" werden.
Spätestens um Mitternacht ist Tunnel frei
Der Tunnel wird so schnell wie möglich wieder für den Verkehr geöffnet - die Richtungsfahrbahn Villach sollte gegen 23 Uhr wieder befahrbar sein, die "Unfallröhre" in Richtung Salzburg nach Räumung und Reinigung der "Unfallstelle". Die Freigabe erfolgt nach einer Kontrollfahrt der Polizei und des ASFINAG-Streifendienstes voraussichtlich aber spätestens um Mitternacht.
Großübungen sind per Gesetz vorgeschrieben
Übungen dieser Art sind nicht nur sinnvoll, weil es im Fall des Falles lebensrettend sein kann, dass Einsatzorganisationen aufeinander eingespielt sind und auch die Einrichtungen in der Tunnelanlage (etwa Löschwasseranschlüsse) kennen, sondern auch per Gesetz vorgeschrieben. Laut Straßentunnelsicherheitsgesetz müssen Tunnelanlagen mit einer Länge über 500 Metern alle fünf Jahre in entsprechender Größenordnung beübt werden.
Quelle: APA-OTS