HFW Villach: Gefahrstoff-Austritt bei LKW auf der A11

Kurz vor 08:30 Uhr wurden durch die LAWZ mit dem Stichwort „Gefahrstoffaustritt unbekannte Menge“ die Hauptfeuerwache Villach sowie die FF St. Jakob im Rosental, die FF Dolintschach sowie die FF Drobollach alarmiert. Die erste Information beinhaltete nur, dass bei der Raststation Rosegg auf der A11 Karawankenautobahn aus einem gekennzeichneten Gefahrstoff-LKW eine unbekannte Flüssigkeit tropfen solle.

Als der Gefahrstoffzug der Hauptfeuerwache mit weiteren alarmierten Kräften eingetroffen war, wurde die erste Einsatzmeldung durch eine Erkundung aus sicherer Entfernung bestätigt. Aus dem Anhänger eines Sattelkraftfahrzeuges tropfte im hinteren Bereich eine Flüssigkeit. Von der orangen Warntafel konnte man die Gefahrennummer sowie die Stoffnummer ablesen. Bei dem transportierten Gefahrgut handelte es sich um einen umweltgefährdenden festen Stoff der Gefahrenklasse 90, berichtet HBI Harald Geissler, Kommandant der Hauptfeuerwache Villach. Der Gefahrstoff trat auf die befestigte Asphaltfläche am Parkplatz aus.

In einer gemeinsam gebildeten Einsatzleitung der Hauptfeuerwache sowie der FF St. Jakob /Rosental und der FF Dolintschach wurden die weiteren Maßnahmen besprochen.

Um den LKW wurde eine großflächige Absperrung errichtet. Ein Trupp, welcher mit säurefesten Anzügen und Atemschutzmasken ausgestattet war, konnte mittels PH Messstreifen eine Messung der ausgetretenen Flüssigkeit durchführen. Es handelte sich um eine Säure. Sofort wurde durch den Trupp eine Auffangwanne im Bereich des Stoffaustrittes deponiert.

Nach einer ersten telefonischen Rücksprache mit der Chemie Bereitschaft des Amtes der Kärntner Landesregierung wurde mittels Dichtmasse und absorbierendem Material das Leck beim Anhänger verschlossen. Bereits ausgelaufener Schadstoff wurde mittels Chemikalienbindemittel aus dem Gefährliche-Stoffe-Fahrzeug der Hauptfeuerwache, ebenfalls unter der notwendigen Schutzkleidung, und mittels Atemschutzmaske gebunden, so HBI Geissler weiter. Mittels Kanaldichtkissen wurde ein nahe gelegener Abwasserkanal verschlossen und so ein Eindringen des Schadstoffes in die Kanalisation verhindert.

Weder der LKW Lenker noch andere Personen wurden bei diesem Einsatz verletzt. Die eingesetzten Trupps mussten nach dem Abdichten noch das kontaminierte Bindemittel ausschaufeln und den Bereich endreinigen. Der schadhafte LKW wurde unter Begleitung der Feuerwehr und der Autobahnpolizei zu einer Fachfirma eskortiert, welche weitere Sicherungsmaßnahmen am LKW durchführten sowie das verunreinigte Einweg-Schutzmaterial und das Bindemittel fachgerecht entsorgten. Die weiteren sehr arbeitsintensiven Schritte waren das Reinigen der verwendeten Ausrüstung.

Während der gesamten Arbeiten wurden laufend Messungen zur Feststellung der Säurekonzentration und der Umgebungsluft durchgeführt. Nach rund 4 Stunden konnte der Einsatz abgeschlossen werden und die Feuerwehren wieder einrücken.

Abschließend darf die tolle Zusammenarbeit mit den vor Ort befindlichen Einsatzkräften bei solch einem nicht alltäglichen Einsatz hervorgehoben werden.

Quelle: ÖA Team HFW Villach

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