- Schadensfall während Impfstoffproduktionskampange
- mehre Arbeiter in kontaminierten Bereichen eingeschlossen
- Zahlreiche Feuerwehren, ÖAMTC Notarzthubschrauber, Sameriterbund, Rotes Kreuz sowie Schadstoffzug im Großeinsatz
Eine Information des Schadstoffzuges der Feuerwehren des Bezirks Gänserndorf. Fotos von der Übung finden Sie auf unseren Webseiten:
Freiwillige Feuerwehr Auersthal
Freiwillige Feuerwehr Gänserndorf (www.feuerwehr-gaenserndorf.at)
Während einer Impfstoffproduktionskampagne kam es in der thermischen Desinfektionsanlage der Firma Baxter AG (vormals Immuno AG) in Orth an der Donau zu einem Schadensfall. Der Zubringerkanal zum Sammeltank der thermischen Desinfektionsanlage ist geplatzt. Durch diesen Vorfall ist es zum Austritt von kontaminierten Abwässern sowie einer massiven Aerosolbildung gekommen. Der gesamte infektiöse Bereich musste begast und auf Undichtheiten überprüft werden, um jedes Risiko für Menschen und Umwelt ausschließen zu können. Mehrere Arbeiter sind durch den Zwischenfall zu Schaden gekommen und mussten aus den betroffenen Bereichen gerettet werden.
Die Firmeneigene Sicherheitsgruppe sowie die Freiwillige Feuerwehr Orth waren als erste Einsatzkräfte vor Ort und forderten - zusätzlich zum Setzen von Erstmaßnahmen - umgehend Verstärkung an. Zum Einsatz beordert wurden 7 weitere umliegende Freiwillige Feuerwehren, Rettungskräfte (Rotes Kreuz, Sameriter Bund, ÖAMTC Notarzthubschrauber) sowie der Schadstoffzug der Feuerwehren des Bezirks Gänserndorf. Der Schadstoffzug vertreten durch die Feuerwehren Auersthal, Gänserndorf, Groß-Schweinbarth und Marchegg rückte unter der Leitung von Schadstoff-Zugskommandanten OBM Raimund Taibl mit den beiden Gefährliche Stoffe Fahrzeugen sowie 5 Begleitfahrzeugen zum Einsatz aus.
Nach einer kurzen Lageinformation durch den Einsatzleiter veranlasste der Zugskommandant des Schadstoffzuges die Errichtung der Schadstoffeinsatz-Infrastruktur mit Deko-Platz. Zeitgleich rüsteten sich ein Rettungstrupp sowie ein Ablösetrupp bestehend aus jeweils 3 Mann mit schweren, gasdichten Kontaminationsschutzanzügen (Schutzstufe 3) zur Durchführung der Menschenrettung aus den kontaminierten Gebäudebereichen aus. Der Führungsstab des Schadstoffzuges holte in der Zwischenzeit von Fachleuten der Fa. Baxter Informationen über die vorliegende Gefahr ein. Erst nachdem eine Gefährdung für den eingesetzten Rettungstrupp ausgeschlossen werden konnte und alle notwendigen Kontaminationsmaßnamen abgeklärt waren, konnte der Trupp über eine Schleuse in den kontaminierten Bereich vordringen. In einem Tankraum fand der Rettungstrupp einen Bediensteten der Fa. Baxter in einem Schutzanzug bewegungslos auf dem Boden liegend vor. Der Mann wurde vom Rettungstrupp aus dem Gebäude gebracht. Erst nachdem die Durchführung der umfangreichen Kontaminationsmaßnahmen abgeschlossen war konnte der Verletzte den Rettungskräften übergeben werden. Ein zweiter eingesetzter Trupp rettete dann einen zweiten Verletzten aus dem kontaminierten Bereich. Alle weiteren Verletzten befanden sich in nicht verunreinigten Bereichen und wurden von den anwesenden Feuerwehren gerettet.
Die sehr realistische Übung ermöglichte es dem Schadstoffzug erstmals das Firmengelände sowie die möglichen Gefahrenpotentiale bei der Firma Baxter AG kennenzulernen. Verbesserungspotentiale gibt es - wie die Übung zeigte - bei der Kommunikation mit den Rettungsorganisationen. Dank gilt vor allem der Freiwilligen Feuerwehr Orth sowie der Firma Baxter für die Ausarbeitung dieser unglaublich realitätsnahen Übung.
Quelle: online eingereicht von FF Gänserndorf