In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband hat Saferinternet.at Workshopkonzepte für Aktive Feuerwehrmitglieder sowie die Feuerwehrjugend zum Thema "Das Internet und meine Feuerwehr“ erarbeitet.
Als Feuerwehrmitglied ist man Teil einer großen Gemeinschaft, wo das „Wir“ über dem „Ich“ steht und hat eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft. Der eigene Ruf im Netz, z.B. das öffentliche Kommentieren und Posten in Social Media, fällt auch auf die Feuerwehr zurück.
340.000 Feuerwehrmitglieder gibt es in Österreich. Davon sind ca. 300.000 ehrenamtlich in den sogenannten Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden engagiert. Viele dieser ehrenamtlichen Mitglieder sind in den sozialen Netzwerken aktiv und stellen oft mit ihrem Profilbild oder anderen Informationen einen Konnex zur Feuerwehr her. So werden auch Fotos in Uniform als Profilbilder verwendet. "Profilbilder erscheinen neben dem geposteten Inhalt. Hier wird von der Öffentlichkeit sehr oft eine private Meinung als Feuerwehrmeinung interpretiert, womit sie eben keine private mehr ist", erklärt Richard Berger vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband. Auch die Konsequenzen der Veröffentlichung von vermeintlich lustigen Fotos wird oft unterschätzt: "Dies ist kein Feuerwehrphänomen. Es passiert häufig, dass Fotos falsch verstanden werden, zu Missverständnissen und unbeabsichtigten Beleidigungen führen und dann für Aufsehen sorgen, welches der Privatperson, aber auch der Feuerwehr schaden kann."
Der Verein Saferinternet.at hat dazu bereits vor Jahren als Kompetenzstelle in Österreich mit Aufklärungsarbeit begonnen. Hier wurden bis dato Workshops für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen sowie seit kurzem auch für Seniorinnen und Senioren angeboten. "Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband und Saferinternet.at haben gemeinsam das Angebot weiterentwickelt und einen Workshop für Feuerwehrmitglieder geschaffen", so Berger.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Verknüpfung der Bewusstseinsbildung über die "Gefahren" im Internet mit dem „Hobby Feuerwehr“, welchem immerhin jede/r 25. Bürgerin und Bürger nachgeht. "Als Feuerwehrkommandant bin ich verantwortlich für die Vorgänge in der Feuerwehr und die Außenwirkung. Die Bewusstseinsbildung ist definitiv der richtige Weg und wird von uns sehr gerne angenommen", erklärt Mag. Gerald Peter, Kommandant der Feuerwehr Baden-Stadt, wo am 15. Jänner der erste dieser Workshops stattfand. "Für uns ist es toll, dass es dieses Angebot gibt, da man auch beim Betreiben seines Profils oftmals betriebsblind wird oder einfach auf gewisse Einstellungen gar nicht denkt", so Celine Kaluzik, eine Teilnehmerin der Feuerwehr Baden.
Seit Anfang Jänner 2020 können sich die Feuerwehren aus ganz Österreich anmelden. Der Kurs wird von Trainerinnen und Trainern des Vereins Saferinternet.at mit Unterlagen, welche gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband erstellt wurden, abgehalten. Dabei werden auch aktuelle Beispiele aus dem Netz gezeigt und die Trainerinnen und Trainer erklären dabei die Außenwirkung, also wie sie als Außenstehende das Bild sehen: "Wir sind zum Großteil nicht bei der Feuerwehr engagiert und wollen den Ehrenamtlichen, die eine großartige Freizeitbeschäftigung betreiben und dabei mehr als einer Berufung folgen, zeigen, wie wir von außen manche Bilder deuten würden", erklärt der Trainer des ersten offiziellen Workshops, Mag. Alen Velagic von Saferinternet.at.
In den zweistündigen Workshops für Aktive Feuerwehrmitglieder bzw. die Feuerwehrjugend stehen daher die Themen Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken, der Ruf im Netz sowie die Feuerwehr im Internet im Mittelpunkt. Unter anderem sollen folgende Fragen behandelt werden: Welche sozialen Netzwerke gibt es und wie nutze ich sie sicher? Wie kommt es zum Ruf im Netz und wie kann ich ihn gestalten? Was soll ich posten und was lieber nicht? Wie ist die Feuerwehr im Internet vertreten und was wird wie kommuniziert? Wie kann die Feuerwehr soziale Netzwerke erfolgreich nutzen, um beispielsweise Mitglieder zu gewinnen?
Damit die ersten Feuerwehren einen besonderen Bonus erhalten, hat der Österreichische Bundesfeuerwehrverband einen Partner ins Boot geholt. FELIX AUSTRIA, langjähriger Partner der österreichischen Feuerwehren, übernimmt die Kosten für die Vortragenden der ersten 80 Workshops in Österreich. Viele Plätze sind aber nicht mehr frei: "Die Kurse werden enorm gut angenommen. In den ersten drei Wochen haben wir bereits über 60 Termine in ganz Österreich vergeben, noch bevor überhaupt ein Workshop stattgefunden hat", so Bernhard Jungwirth, Geschäftsführer von Saferinternet.at.
ZUM WORKSHOP:
Der interaktive Workshop dauert zwei Unterrichtseinheiten und kann für Aktive Feuerwehrmitglieder (ab 16 Jahre) bzw. die Feuerwehrjugend (bis 16 Jahre) gebucht werden. Beim Workshop können (pro Termin) bis zu 30 Personen teilnehmen. Workshoptermine sind ab Jänner 2020 möglich. Die Kosten des zweistündigen Workshops betragen €144.- (inkl. Steuern).
ZUR WORKSHOP-ANFRAGE INKL. FLYER-DOWNLOAD:
https://www.saferinternet.at/services/veranstaltungsservice/workshop-das-internet-und-meine-feuerwehr/
ZUM VEREIN SAFERINTERNET.AT:
Saferinternet.at unterstützt vor allem Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Die Initiative wird von der Europäischen Union (Fazilität „Connecting Europe“) im Rahmen des Programms CEF Telecom/Safer Internet umgesetzt. Saferinternet.at bildet gemeinsam mit der Stopline (Meldestelle gegen Kinderpornografie und nationalsozialistische Wiederbetätigung) und 147 Rat auf Draht (Telefonhilfe für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen) das „Safer Internet Centre Austria“. Es ist der österreichische Partner im Safer Internet Netzwerk der EU (Insafe). Mehr dazu unter: https://www.saferinternet.at/ueber-saferinternetat/die-initiative/
ZUM ÖSTERREICHISCHEN BUNDESFEUERWEHRVERBAND:
Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) ist der Dachverband aller Landesfeuerwehrverbände und Gemeinden mit Berufsfeuerwehren. Dieser wurde 1889 in Wien gegründet und ist die Dachorganisation der neun Landesfeuerwehrverbände und der sechs Gemeinden mit Berufsfeuerwehren. Seine Hauptaufgabe liegt in der Koordinierung des gesamtösterreichischen Feuerwehrwesens in den Bereichen Organisation, Ausbildung, Technik und Ausrüstung. Darüber hinaus nimmt der Österreichische Bundesfeuerwehrverband die Aufgabe wahr, die Interessen der österreichischen Feuerwehren auf europäischer und internationaler Ebene zu vertreten sowie die internationale Zusammenarbeit von Feuerwehrorganisationen zu vertiefen. Mehr dazu unter: https://www.bundesfeuerwehrverband.at/
Quelle: ÖBFV - BR Andreas RIEGER, MA