Extreme Waldbrandgefahr durch Hitzerekord

Absolutes Rauchverbot im Wald

Wien (OTS) - In Österreich gab es seit Messbeginn 1767 noch nie einen Juli, der heißer war als heuer. Das schlägt sich auch in einem Rekord an sogenannten "Wüstentagen" mit Temperaturen über 35 Grad nieder.

Laut der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) erhöht sich bis Ende dieser Woche die Zahl dieser Tage auf 15, das sind mehr als in den letzten zehn Jahren zusammen. Die derzeit andauernde Hitzewelle sorgt nicht nur für hohe Schäden in der Landwirtschaft - die Hagelversicherung rechnet mit deutlich mehr als 100 Millionen Euro Dürreschäden - sondern auch für massive Waldbrandgefahr.

Österreichweit sind vor allem die Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich von Waldbränden betroffen. Infolge der langanhaltenden Hitze und des ausbleibenden Regens ist die Vegetation ausgetrocknet. Unter diesen Bedingungen kann durch Unachtsamkeit rasch ein Waldbrand ausgelöst werden. Aufgrund der akuten Waldbrandgefahr sind besondere Vorsichtsmaßnahmen gefordert.

Deshalb ist derzeit in allen steirischen Wäldern und in Waldnähe das Rauchen und Feueranzünden verboten. Landesforstdirektor DI Michael Luidold appelliert an alle, die Verordnung ernst zu nehmen: "Eine beim Picknick vergessene Glasflasche oder eine sorglos weggeworfene Zigarette können viele Hektar Wald vernichten. 85 Prozent aller Waldbrände werden durch menschlichen Einfluss ausgelöst. Noch glimmende Zigaretten zählen zu den häufigsten Ursachen". Problematisch ist es, wenn Flammen in unwegsamen Gelände ausbrechen, da könnten mehrere Hektar Wald schnell vernichtet werden. Besonders ein abgebrannter Schutzwald kann teuer werden, da anstelle dieses oftmals Bauten errichtet werden müssen. Bei Verstößen gegen die Verordnung drohen aufgrund der brisanten Situation hohe Strafen. Jeder kann eine im Wald rauchende Person anzeigen.

In Niederösterreich hat es seit Anfang Juli dreimal so viele Waldbrände wie im Vorjahr gegeben. Landesrat Dr. Stephan Pernkopf weist wegen der anhaltenden Trockenheit darauf hin, dass die Waldbrandverordnung bis Oktober gelte. Demnach ist Rauchen, Feuerentzünden sowie das Wegwerfen von glimmenden Gegenständen aber auch von Glasflaschen oder Glasscherben in allen Waldgebieten und Waldrandnähe verboten.

"Aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit in den letzten Monaten ist der Waldboden sehr trocken. Daher sollte man sich beim Spazierengehen im Wald unbedingt an die Verordnungen halten. Schon ein heißer Auspuff kann schnell zum Auslöser von Waldbränden werden, insbesondere dann, wenn Kraftfahrzeuge am Rand von Waldwegen im Gras abgestellt werden. In einigen Regionen kann es zudem aufgrund des niedrigen Wasserstandes Probleme bei den Löscheinsätzen der Feuerwehr geben", macht DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, auf die Brandgefahren im und rund um den Wald aufmerksam und appelliert an die Waldbesucher: "Durch besondere Vorsicht und Achtsamkeit kann jede und jeder unseren Wald schützen."

Quelle: APA-OTS

Zum Seitenanfang