ÖBFV: Brandschutz rettet Leben – und steht daher an erster Stelle

Stellungnahme zur aktuellen Diskussion über Brandschutz und Hochhäuser des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

„Brandschutz ist teuer, maßlos übertrieben und zudem ausufernd.“ Diese kritischen Stimmen sind immer wieder zu hören, wenn es um die Umsetzung verschärfter Richtlinien im Objektbau oder bei Sanierungen geht.

Das Flammeninferno im Londoner Grenfell Tower oder in Dubai (Silvesternacht 2015) zeigen jedoch eines klar auf: professionelle Brandschutzmaßnahmen sind weder im Neubau noch bei Sanierungsverfahren ein kostspieliges Übel. Sie sind auch kein übertriebenes Regelwerk. Im Gegenteil: sie sind Teil der persönlichen Sicherheit eines jeden Einzelnen.

„Im internationalen Vergleich ist der Brandschutz in Österreich auf einem sehr hohen Niveau. Gerade im baulichen Brandschutz ist in den letzten Jahren extrem viel Positives passiert, was beispielsweise Themen wie Gebäudenutzung oder Brandlasten anbelangt“ bestätigen Wiens Branddirektor Gerald Hillinger und NÖ-Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Armin Blutsch, beide Feuerwehrvizepräsidenten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. Ob dieser Entwicklungen können und wollen sich die Experten der österreichischen Feuerwehrspitze auch nicht der „schwarzmalerischen“ Einschätzung vom Brandschutzforum Austria anschließen und weisen die Einschätzung einer „unglaublichen Naivität“ entschieden zurück.

„Gerade bei Hochhäusern sind die brandschutztechnischen Auflagen sehr engmaschig und detailliert geknüpft – und auch streng ausgelegt. Bei Einhaltung aller dieser gesetzes- und regelkonformer Standards ist eine Brandausbreitung in dieser Dimension und Geschwindigkeit bei uns praktisch unmöglich“, sind sich die beiden Experten einig.

Natürlich können Brände auch bei den besten Regelwerken nie zur Gänze verhindert werden, wie dies auch bei Verkehrsunfällen etc. nicht vermeidbar ist. Deswegen sorgt ein flächendeckendes und gut durchdachtes Netz an Feuerwehren in Österreich zusätzlich für die notwendige Schnelligkeit und Sicherheit. Durch kurze Anfahrtswege, sowohl in der Stadt und am Land, bleibt es zum überwiegenden Teil bei der Bekämpfung von Klein- und Entstehungsbränden.

Einigkeit besteht bei Österreichs Feuerwehrspitze auch darüber, dass Brandschutz kein statisches und ein in Stein gemeißeltes Regelwerk ist, sondern vielmehr einen lebendigen, sich ständig entwickelnden und lernenden Prozess abbildet, der von Fachexperten im Zusammenwirken mit Praktikern begleitet wird. An vorderster Stelle steht hier die Prüfstelle für Brandschutztechnik des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, die von Geschäftsführer Dipl. Ing. Wilfried Pausa geführt wird.

Pressetextersteller: Brandrat Thomas Meier, MA

Quelle: ÖBFV - Ing. Richard Berger, BA

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