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Schon wieder ein Brand in der Steiermark mit fast fatalem Ausgang
In den frühen Morgenstunden hat sich ein junger Mann zur morgendlichen Dusche begeben, um zeitig in den Tag zu starten. Als er aus der Dusche stieg, schlugen ihm in seiner Wohnung Flammen entgegen. Sofort hat er den Notruf abgesetzt, mit dem Hinweis, es seien mehrere Personen in den Wohnungen des Mehrparteienwohnhauses eingeschlossen. Selbst hat er die Nachbarschaft dann noch aufgefordert, die Wohnungen zu verlassen.
Die zuständige FF Gratwein, die Nachbarfeuerwehren FF Judendorf-Straßengel und FF Eisbach-Rein (alle Gemeinde Gratwein-Straßengel, Graz-Umgebung) sowie die Teleskopmastbühne der Betriebsfeuerwehr Sappi, der Atemluftcontainer, stationiert bei der FF Steinberg-Rohrbach, das Einsatzleitfahrzeug vom Bereich Graz-Umgebung und der Abschnittsführungsstab wurden beim Alarm in Marsch gesetzt.
Brandbekämpfung mit Drohnenunterstützung
In der ersten Phase schlugen Flammen aus einem Fenster im 2. Obergeschoss. Die Flammen drohten auf den darüberliegenden Dachstuhl überzugreifen. Daher veranlasste der Einsatzleiter OBI Kevin Stessel einen Innenangriff über das Stiegenhaus mit einer Löschleitung unter schwerem Atemschutz in die betreffende Wohnung. Die Sicherung von außen wurde mit einer weiteren Löschleitung vorgenommen.
Zur Lagebeurteilung wurde die Drohne der FF Stiwoll (Teil des Abschnittsführungsstabes) herangezogen, um bei einer Ausbreitung des Brandes auf das Dach sofort weitere Kräfte in Stellung zu bringen. Parallel zum Löschangriff wurden die restlichen Bewohner aus dem Objekt geleitet.
Nebenhaus vom Brand betroffen
Das angebaute zweite Mehrparteienwohnhaus wurde in der Folge ebenfalls inspiziert und die Bewohner ins Freie gebeten. Um die in den Wohnungen verbliebenen Haustiere kümmerte man sich im Anschluss.
Wie sich bei der Verwendung eines Gasmesswarners gezeigt hat, befanden sich in den Nachbarwohnungen im Brandobjekt aber auch im angebauten Wohnhaus bedenklich hohe Schadstoffkonzentrationen. Die ergriffenen Lüftungsmaßnahmen zeigten aber schnell Wirkung. Jedenfalls wäre ein Verbleib in den Wohnungen zur Lebensgefahr geworden.
Prüfung auf Bewohnbarkeit der Wohnungen
Die umliegenden Wohnungen der Brandwohnung sind aktuell nicht benutzbar.
Von der Einsatzleitung konnte das Gasthaus Schusterbauer in Eisbach als erste Aufnahmestelle für die Bewohner organisiert werden, Die freigemessenen Wohnungen konnten dafür kurz zum Mitnehmen wichtiger Sachen betreten werden. Feuerwehr, Brandermittler, Rettungsdienst und Gemeinde beraten am Vormittag das weitere Vorgehen, bei dem auch Ersatzwohnungen der Gemeinde zur Verfügung stehen.
Laut Auskunft vor Ort sind mehrere Personen vom Rettungsdienst betreut worden. Eine Person musste in ein Krankenhaus transportiert werden.
Top Zusammenarbeit der Einsatzkräfte
Der ebenfalls im Einsatz befindliche Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Hannes Koch konnte eine ausgesprochen gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte feststellen. Es funktionierte die Zusammenarbeit des Abschnittsführungsstabes mit dem Einsatzleitfahrzeug genauso gut, wie jene des Feuerwehr-Sanitäts- und des Rettungsdienstes.
Und wenn bei derartigen Einsätzen etwas Erfreuliches zu bemerken ist, dann sind es die top ausgebildeten und motivierten Frauen und Männer, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Dienst des Nächsten stellen.
Aktuell befindet sich die FF Gratwein bei den Nachlöscharbeiten und der Kriminaltechnische Dienst bei der Brandursachenermittlung.
Eingesetzte Kräfte:
- Feuerwehr: FF Gratwein, FF Judendorf-Straßengel, FF Eisbach-Rein, TB37 Sappi, TL Eisbach-Rein, Atemluftkompressor FF Steinberg-Rohrbach, Abschnittsführungsstab, Einsatzleitfahrzeug mit elf Fahrzeugen und 70 Frauen und Männer
- ÖRK: 3 RTW mit elf Frauen und Männer
- Polizei: 2 Sektorstreifen, Kriminaltechnischer Dienst zur Brandursachenermittlung
- Gemeinde: Streudienst der Gemeinde, Bauamt, Bauhof
Bericht: OBI Roman Hußnigg-Peukert, Öffentlichkeitsarbeit im BFV Graz-Umgebung, Abschnitt 6
Quelle: FF Gratwein, OBI Kevin Stessel, MSc