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Bestnoten für Sicherheit und Einsatz-Organisationen in Wien
Wien (OTS) - Wien gilt als eine der sichersten Städte der Welt – und wird auch von der Bevölkerung so empfunden. Neun von zehn Befragten stimmen dieser Aussage zu. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der größten jemals in Wien durchgeführten Sicherheitsstudie, an der sich mehr als 5.000 Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Bestnoten gibt es auch für die drei großen Blaulichtorganisationen Feuerwehr, Rettung und Polizei. Alle Ergebnisse im Detail mit anschaulichen Grafiken gibt’s auf www.diehelferwiens.at.
Die Großstudie, bei der exakt 5.021 Teilnehmerinnen und Teilnehmer 24 Fragen schriftlich beantworteten, wurde von Mai bis Ende Oktober 2015 durchgeführt. Und zwar im Rahmen der von den „Helfern Wiens“ organisierten und von WIEN ENERGIE unterstützten „Großen Wiener Sicherheitstour“ mit insgesamt 107 Informationsveranstaltungen in nahezu allen Bezirken.
Das Ergebnis ist durchaus erfreulich: Nach dem persönlichen Gefühl befragt, geben mehr als 37 Prozent an, sich „sehr sicher“ zu fühlen, rund die Hälfte der Befragten fühlen sich „eher sicher“. Nur verschwindende 2,3 Prozent der Befragten fühlen sich dagegen subjektiv „gar nicht sicher“. Wobei das Sicherheitsbedürfnis (in vielen Lebensbereichen) mit zunehmendem Alter steigt. Eines der deutlichen Ergebnisse der Studie ist auch, dass sich Menschen mit höherem Bildungsgrad sicherer fühlen. „Eine der Erklärungen dafür liegt sicher auch in den persönlichen Lebensverhältnissen, dem sozialen Umfeld und in den finanziellen Möglichkeiten, Vorkehrungen zur Hebung der eigenen Sicherheit zu treffen“, erklärt Forschungsleiter Mag. Wolfgang Tomaschitz vom Wiener Institut TrendCom.
Unterschiedliche Ergebnisse in den Bezirken
Im Bezirksranking zeigen sich durchaus Unterschiede, die stark von lokalen Besonderheiten beeinflusst werden. So fühlen sich in Hietzing nur 4 Prozent der Bevölkerung „eher unsicher“ oder „gar nicht sicher“, wohingegen es in Favoriten 21,2 Prozent sind. Und während etwa die großen Randbezirke Donaustadt und Simmering im Mittelfeld liegen, findet sich die Innere Stadt nur auf dem vorletzten Platz.
„Ob dieses subjektive Gefühl der Bevölkerung tatsächlichen objektiven Kriminal- oder Unfallstatistiken entspricht beziehungsweise welche lokalen Faktoren entscheidenden Einfluss haben, wird Gegenstand vertiefender Untersuchungen sein“, erklärt Wolfgang Kastel, Geschäftsführer der „Helfer Wiens“. Schließlich verfüge man dank dieser umfassenden Sicherheits-Befragung erstmals auch auf Bezirksebene über wirklich aussagekräftige und seriöse Daten. „Wobei aber betont werden muss, dass selbst die vermeintlich schlechtesten Werte immer noch fabelhaft sind“, so Kastel. So seien es in Favoriten etwa nur 2,9 Prozent, die sich „gar nicht“ sicher fühlen, also wirklich konkrete Ängste haben.
Finstere Ecken und leere Stationen lösen Ängste aus
Wiens Landtagspräsident Prof. Harry Kopietz, zugleich auch Vizepräsident der „Helfer Wiens“, betont den Wert der Studie für die Regierungsarbeit: „Viele interessante Detailergebnisse geben Ansatzpunkte für nähere Analysen und Maßnahmen.“
So liegen in der Frage, in welchem Umfeld sich Wienerinnen und Wiener weniger sicher fühlen, „schlecht beleuchtete Bereiche“ mit Abstand an erster Stelle, gefolgt von U-Bahn-Stationen, Garagen und Parks. Alles Bereiche, in denen Lichtverhältnisse, Weitläufigkeit und - in Nachtstunden - wenig Frequenz Unsicherheitsgefühle hervorrufen können. „Da kann man sicher einiges tun und ich verspreche: Es wird auch etwas geschehen“, so Kopietz.
„Römische Eins“ für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste
Nahezu hundertprozentig ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Blaulicht-Organisationen. Und zwar sowohl was das Vertrauen in rasche und effektive Hilfe betrifft, wie auch jenes in Professionalität, Einsatzbereitschaft und Ausrüstung.
In der Frage, wer in Wien besonders zur Sicherheit beiträgt, liegen Polizei, Berufsfeuerwehr Wien und die Rettungsdienste denn auch mit überdeutlichem Abstand an den ersten drei Stellen. Auf Platz vier sehen sich bereits die Befragten selbst – knapp ein Viertel gibt an, „selbst, als Bürgerin oder Bürger“ zur Sicherheit beitragen zu können. Als vergleichsweise unerheblich wird dagegen die Rolle privater Sicherheitsdienste - immer wieder Gegenstand politischer Diskurse – eingeschätzt.
Apropos Vertrauen: Sehr gute Werte weist trotz durchaus verunsichernder wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Nachrichten auch das Vertrauen in das soziale Netz aus, das fraglos einen Teil zum persönlichen Sicherheitsgefühl beiträgt. Acht von zehn Wienerinnen und Wienern vertrauen „sehr“ oder „eher schon“ in die soziale Sicherheit.
Größte Sorge vor Eigentumsdelikten
Was mögliche, konkrete Bedrohungen betrifft, gilt die Sorge der Bevölkerung Eigentumsdelikten, wobei diese bei Frauen noch etwas stärker ausgeprägt ist als bei Männern. Rund 35 Prozent der Befragten fühlen sich in Zusammenhang mit Diebstählen oder Einbrüchen „eher unsicher“, knapp 9 Prozent „gar nicht sicher“.
Was mögliche Angriffe auf die eigene Person betrifft, so fühlen sich knapp 6 Prozent der Befragten „gar nicht sicher“ und jede/r Fünfte „eher unsicher“.
Durchaus erfreulich in diesem ernsten Zusammenhang: Sehr bekannt (an die 90 Prozent) sind die Einrichtungen und Beratungsangebote der Stadt Wien zum Schutz von Frauen gegen Gewalt. Und zwar nicht nur unter Frauen, sondern auch bei den Männern.
Viele brauchen „Nachhilfe“ in Erster Hilfe
Rund die Hälfte der Wiener Bevölkerung hat die umfassenden Informations- und Beratungsleistungen der „Helfer Wiens“ zu allen Fragen der Sicherheit bereits genutzt. Wobei der Informationsbedarf in den Bevölkerungsgruppen ohne Matura oder Studium signifikant größer ist.
Einen insbesondere in der Präventionsarbeit der „Helfer Wiens“ und ihrer Partnerorganisationen bedeutenden Stellenwert nimmt der Themenkomplex Erste Hilfe ein. Dabei zeigen sich in der Studie durchaus interessante Ergebnisse: Während das Vertrauen auf fachgerechte Erste Hilfe in einem Ernstfall sehr groß ist – insbesondere in den Altersgruppen ab 60 Jahren -, gibt doch immerhin ein Drittel aller Befragten an, selbst kaum oder gar keine fachgerechte Erste Hilfe leisten zu können. Und gerade in den erwähnten Altersgruppen ab 60 Jahren sind es sogar mehr als 40 Prozent, die erklären, sie bräuchten (wieder) einen Erste-Hilfe-Kurs. „Das ist ein äußerst wertvoller Hinweis, da werden wir im kommenden Jahr sicher einen Schwerpunkt setzen“, so Wolfgang Kastel.
Alle Ergebnisse im Detail mit anschaulichen Grafiken gibt’s auf www.diehelferwiens.at.
Quelle: APA-OTS