Deutsche Feuerwehrleute in Griechenland
Kleiner Programmhinweis für den 30.10.2012 22.30 Uhr auf dem dritten Programm des SWR: In Griechenland brennt es im doppelten Sinne des Wortes. Das Land steckt in der größten Krise seiner Geschichte - und es ist ein besonders heißer und trockener Sommer: kein Regen, Temperaturen über 40 Grad, Feuerwarnstufe 5.
Die Landkarte Griechenlands erscheint auf der Website des Katastrophenschutzes in tiefem Violett.
Alarmbereitschaft für alle Feuerwehren im Land, auch für die in Rizomata. Hier hat die einzige Freiwillige Feuerwehr Griechenlands E.S.E.P.A ihr Zentralkommando. Zum Camp gehören zehn Löschfahrzeuge, allesamt aus Spenden bezahlt oder als Geschenk befreundeter Organisationen aus Österreich, der Schweiz und aus Deutschland, sowie eine Feuerwehrschule. Von September bis Mai erhalten hier junge Griechen ihre Grundausbildung.
Während der Sommermonate von Juni bis August aber dient das Camp als Wohnstätte für Freiwillige Feuerwehrleute aus ganz Europa, die eine Zusatzausbildung erhalten unter den speziellen Bedingungen Griechenlands: Learning by doing. Ende August sind 26 Brandschützer angereist, der jüngste19, der älteste 50. Drei kommen aus Österreich, einer aus Holland, 22 aus Deutschland. Von den Älteren sind einige schon im zehnten Jahr dabei.
Zum Einsatz kommen sie nur, wenn die griechische Berufsfeuerwehr sie anfordert. Sechs Mal ist das der Fall während der 14-tägigen Schicht 2012, absoluter Rekord. 500 Brände flackern in Griechenland zu dieser Zeit. Bei etwa der Hälfte wird Brandstiftung vermutet. Viele entstehen aber auch, weil weggeworfene Plastik- oder Glasgegenstände in der Höllenglut wie Brenngläser wirken und ausgedörrte Pflanzen entzünden.
So auch beim Ort Orthovouni unweit der Meteora-Klöster in Mittelgriechenland: Der Brand war auf dem benachbarten Berg entstanden. Er fegte ins Tal und am Ende durch das ganze Dorf. Nur der Einsatz eines Löschhelikopters verhinderte, dass Wohnhäuser vernichtet, die örtliche Tankstelle entzündet und die Freiwilligen ernsthaft in Gefahr gebracht wurden.
In ruhigeren Jahren war die Brandwache in Rizomata für die Freiwilligen eine Art Aktiv-Urlaub mit Dorfanschluss und Abenteuer-Einlagen. Diesmal blieb für Kontakte und Folklore kaum Zeit. Umso mehr sind die Dorfbewohner voll des Lobes für die Feuerwehrleute, die ihnen selbstlos helfen und damit ein ganz anderes Deutschland vertreten als die offizielle Politik, die viele von ihnen als Auslöser von Not und Verarmung erleben.
Und hier gibts die offiziellen Bilder des SWR: http://217.79.220.21/fernsehprogramm/sendung/180892806_schlaglicht/bilder/1
Eingesendet von Bulli